CO₂-Kosten steigen – warum energetische Sanierung und iSFP für Kapitalanleger jetzt entscheidend sind
- jochenprinz2
- 15. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. März
Investitionen in Immobilien mit hohem CO₂-Ausstoß werden für Kapitalanleger zunehmend zur finanziellen Herausforderung. Steigende CO₂-Preise und gesetzliche Regelungen führen dazu, dass Vermieter einen größeren Anteil der CO₂-Kosten tragen müssen. Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) und gezielte energetische Sanierungen bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Anreize.
CO₂-Kosten und deren Aufteilung
Seit 2021 wird in Deutschland eine CO₂-Bepreisung auf fossile Brennstoffe erhoben, die schrittweise ansteigt. Für 2025 ist ein Preis von 55 Euro pro Tonne CO₂ festgelegt. Die Aufteilung dieser Kosten zwischen Mietern und Vermietern erfolgt nach einem zehnstufigen Modell, das den CO₂-Ausstoß des Gebäudes pro Quadratmeter berücksichtigt. Bei einem Ausstoß von 54 kg CO₂/m² tragen Vermieter 95 % der CO₂-Kosten.

Beispielrechnung für ein Mehrfamilienhaus im Jahr 2025
Angenommen, ein Mehrfamilienhaus verfügt über 1.000 m² Wohnfläche und verursacht 54 kg CO₂/m² jährlich. Daraus ergibt sich:
Gesamter CO₂-Ausstoß: 54.000 kg (54 Tonnen)
Gesamte CO₂-Kosten: 54 Tonnen × 55 Euro/Tonne = 2.970 Euro
Anteil Vermieter (95 %): 2.970 Euro × 0,95 = 2.821,50 Euro
Anteil Mieter (5 %): 2.970 Euro × 0,05 = 148,50 Euro
Diese zusätzlichen Kosten mindern die Rendite und erhöhen die Betriebsausgaben für Vermieter erheblich.
Prognostizierte CO₂-Preisentwicklung bis 2030
Experten gehen davon aus, dass der CO₂-Preis bis 2030 deutlich steigen wird. Prognosen variieren je nach Studie und Szenario:
Internationaler Währungsfonds (IWF): Mindestens 75 US-Dollar pro Tonne CO₂ bis 2030, um die Klimaziele zu erreichen.
Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK): Ein CO₂-Preis von etwa 120 Euro pro Tonne im Jahr 2030 ist wahrscheinlich.
Weitere Prognosen: Einige Schätzungen gehen von CO₂-Preisen zwischen 150 und 300 Euro pro Tonne im Jahr 2030 aus.
Beispielrechnung für ein Mehrfamilienhaus im Jahr 2030
Unter der Annahme eines CO₂-Preises von 120 Euro pro Tonne CO₂ im Jahr 2030 und gleichbleibendem CO₂-Ausstoß von 54 kg CO₂/m² für ein 1.000 m² großes Mehrfamilienhaus ergibt sich:
Gesamter CO₂-Ausstoß: 54.000 kg (54 Tonnen)
Gesamte CO₂-Kosten: 54 Tonnen × 120 Euro/Tonne = 6.480 Euro
Anteil Vermieter (95 %): 6.480 Euro × 0,95 = 6.156 Euro
Anteil Mieter (5 %): 6.480 Euro × 0,05 = 324 Euro
Diese Berechnung zeigt, dass sich die CO₂-Kosten für Vermieter bis 2030 mehr als verdoppeln könnten, sofern keine energetischen Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden.
Vorteile eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP)
Ein iSFP bietet eine maßgeschneiderte Strategie zur schrittweisen energetischen Sanierung Ihrer Immobilie. Er zeigt auf, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge sinnvoll sind, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den CO₂-Ausstoß zu minimieren.
Wirtschaftliche Vorteile:
Reduzierung der CO₂-Kosten: Durch energetische Sanierungen sinkt der CO₂-Ausstoß, wodurch sich der von Vermietern zu tragende Kostenanteil verringert.
Wertsteigerung der Immobilie: Energieeffiziente Gebäude sind am Markt gefragter und erzielen höhere Verkaufspreise.
Attraktivität für Mieter: Niedrigere Nebenkosten und ein verbessertes Wohnklima erhöhen die Zufriedenheit und Bindung der Mieter.
Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen
Um die finanzielle Belastung von Sanierungsmaßnahmen zu reduzieren, bieten der Bund und Länder verschiedene Förderprogramme an:
BAFA-Förderung für den iSFP: Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans wird aktuell (März 2025) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 50 % des förderfähigen Beratungshonorars, maximal 650 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. 850 Euro bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten. Zusätzlich kann für eine WEG eine Förderung von 250 € einmalig pro WEG beantragt werden, wenn die Erläuterung der Beratungsergebnisse im Rahmen einer Wohnungseigentümerversammlung erfolgt.
KfW-Förderprogramme: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen an.
Diese Förderungen reduzieren die Investitionskosten teilweise erheblich und verbessern die Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen.
Fazit
Für Kapitalanleger mit Immobilien, die einen hohen CO₂-Ausstoß aufweisen, ist es wirtschaftlich sinnvoll, in energetische Sanierungen zu investieren. Ein individueller Sanierungsfahrplan bietet dabei eine gezielte und strukturierte Vorgehensweise, um die Energieeffizienz zu steigern, Betriebskosten zu senken und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Zudem unterstützen staatliche Förderprogramme.
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